Eurotour 2012 Moskau
25. Mai 2012 Luxemburg – Dresden
Es ist wieder soweit! Nach einem Empfang im 22. Stockwerk des Parlamentsgebäudes der EU durch den Transportminister Herrn Claude Wiseler in Anwesenheit des Botschafters der Russischen Föderation SEH Alexander Shulgin, des Bürgermeisters der Stadt Luxemburg Herrn Xavier Bettel, des Präsidenten der Europäischen Motorrad Union UEM Herrn Vincenzo Mazzi und des 1. Vizepräsidenten des Internationalen Motorradverbandes FIM Herrn Jorge Viegas machen die 89 Teilnehmer mit 62 Motorrädern und ihren Begleitfahrzeugen sich auf der Place de l’Europe bereit zum Start. Mit dem Segen des Erzbischofs von Luxemburg IE Herrn Jean-Claude Hollerich und bei strahlendem Wetter wird die erste Etappe dieser denkwürdigen Jubiläumstour mit Polizeieskorte in Angriff genommen. Am späten Nachmittag erreichen alle Teilnehmer nach 675 km Fahrt zur „Einstimmung“ wohlbehalten das erste Etappenziel Dresden.
26. Mai 2012 Dresden – Warschau
In Dresden heißt es früh aufstehen: zeitig machen die Eurobiker sich auf den Weg, um die 614 km nach Warschau in Polen zu bewältigen. Stellenweise reiht sich eine Baustelle an die nächste und es geht nicht mehr ganz so flott voran. Dennoch gelingt es den Teilnehmern, den vereinbarten Treffpunkt am Eingang von Warschau zeitig zu erreichen, wo sie von einer Polizeieskorte in Empfang genommen werden. Von hier geht es zuerst in die luxemburgische Botschaft, wo SEH Conrad Bruch der 10. Eurotour einen herzlichen Empfang bereitet. Die Teilnehmer können bei dieser Gelegenheit ebenfalls eine Ausstellung von RTL bewundern, dem einzigen westlichen Radiosender, den man auch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs im Osten empfangen konnte. Die ersten 1300 km der Tour sind bereits bewältigt!
27. Mai 2012 Warschau – Kaunas
Von Warschau geht es nach Litauen. Hier werden die Eurobiker von Mitgliedern der litauischen Motorradklubs am Nemuno Žiedas, der einzigen Motorsport Rennstrecke in Litauen, erwartet. Die Teilnehmer, die Lust oder das Bedürfnis haben, ihre Maschinen einmal so richtig auf Touren zu bringen, können sich auf dieser gut konzipierten Piste nach Herzenslust austoben. Anschließend wird eine Runde im Konvoi mit allen Teilnehmern und Fahrzeugen gedreht, laut Aussage des Präsidenten des litauischen Motorradverbandes Virginijus Visockis der Rekord für die offiziell langsamste Runde, die je auf der Strecke gestoppt wurde. Auf dem malerischen Rathausplatz in Kaunas wird die 10. Eurotour mit folkloristischen Darbietungen empfangen. Hier werden auch Geschenke an Kinder, die in Pflegefamilien leben, verteilt. Nach dieser relativ kurzen Etappe von 464 km sind die Teilnehmer noch ausreichend in Form, um ein gemeinsames Dinner in der Altstadt zu geniessen. Die abendliche Dusche wird durch ein heftiges Gewitter gleich mitgeliefert.
28. Mai 2012 Kaunas – Bauska – Riga.
Der erste Stopp in Lettland ist das SOS Kinderdorf in Bauska, wo die Eurobiker bereits von den Kindern und ihren Pflegemüttern sowie von Frau Kristiãna Lĩbane-Škẽle, Konsul von Luxemburg in Lettland, erwartet werden. Wie immer sind die beeindruckenden starken Motorräder der Hauptanziehungspunkt, bei einer kleinen Tour mit den Kindern ist das Eis schnell gebrochen, und bei einem leichten gemeinsamen Mittagessen sind die Kontaktschwierigkeiten trotz Sprachproblemen überwunden. Natürlich brechen die Eurobiker nicht wieder auf bevor verschiedene Sachgeschenke wie Spielsachen, Decken, Laptops sowie ein Spendenscheck überreicht wurden. Mit Hilfe der Motorradklubs Hermejs und Brothers of the Wind geht es zügig weiter nach Riga und mit Polizeieskorte durch die Stadt zu einem Empfang im Rathaus durch den Bürgermeister Herrn Nils Ušakovs. Danach steht ein Besuch des Riga Motor Museums mit unzähligen sehenswerten Oldtimern auf dem Programm. Wer will, kann bei dieser Gelegenheit auch die alte, hinter dem Museum gelegene Rennstrecke ausprobieren. Am Abend steht es jedem frei, nach Belieben die ausgezeichnet erhaltene Altstadt der ehemaligen Hansestadt zu erkunden
29 Mai - 30 Mai 2012 Riga – Velikiye Luki – Istra
Aufbruch zum russischen Grenzposten Burachki, den Teilnehmern ist jetzt doch eine leichte Anspannung anzumerken. Doch dank ausgezeichneter Vorqrbeit des Eurobiker Orgqnisqtionsteams gemeinsam mit Alexander Lunkin, Präsident der russischen Motorradföderation, und der luxemburgischen Botschaft in Moskau gelingt es, innerhalb von gut 4 Stunden die gesamte 10.Eurobiker Jubiläumstour mit Teilnehmern, Fahrzeugen und Gepäck auf russisches Territorium zu bringen. Auf russischer Seite werden die Eurobiker von Alexander Lunkin und seiner Assistentin Natalia Borodulina sowie von Mitgliedern der „Night Wolves“, dem größten russischen Motorradklub, in Empfang genommen. Ab hier und für den gesamten Aufenthalt in Russland wird jede Gruppe von 2 Mitgliedern der Night Wolves bezw. von Alexander und Natalia persönlich begleitet – was auch dringend nötig ist, wie sich sehr bald herausstellt. Kaum ein Navigationsgerät kennt Russland, Ortsschilder gibt es nur noch in kyrillischer Schrift und die Straßen sind teilweise in einem äußerst schlechten Zustand. Nach nun doch etwas mühsamerer Fahrt treffen die Eurobiker mit einiger Verspätung in Welikije Luki ein, wo ihnen dennoch in einer Parkanlage von Verantwortlichen der Stadt und des Oblast Pskow sowie von den Kindern aus dem Rodnichok Kinderheim ein großartiger Empfang mit folkloristischen Darbietungen und Gesang bereitet wird. Und wieder sind es die Motorräder sowie eine kleine Spazierfahrt auf den Beifahrersitzen, die wahre Begeisterungsstürme auslösen und beweisen, dass dank einfacher Mittel Kommunikationsschwierigkeiten nicht existieren. Nach der Überreichung eines Spendenschecks an das Kinderheim erfolgt in einer stillen Zeremonie die Niederlegung eines Kranzes und jeweils 2 roter Nelken von jedem Teilnehmer am Mahnmal für den unbekannten Soldaten, das an die Opfer der erbitterten Kämpfe um die Stadt während des zweiten Weltkrieges erinnert. Am nächsten Tag wird die vorletzte Etappe der Tour zu einem Übernachtungsstopp in Istra in Angriff genommen.
31 Mai – 3 Juni 2012 Istra – Moscou
Endlich ist es soweit: Moskau ist nicht mehr fern, und die Vorfreude und Aufregung steigen! Doch zuerst werden die Eurobiker mit den alltäglichen Verkehrsverhältnissen um und in Moskau konfrontiert, und die letzte Etappe bewegt sich irgendwo zwischen Stillstand und Schritttempo. Nach dieser überaus erschöpfenden Tour eine letzte, harte Herausforderung für Geduld und Nerven. Doch dann der unübertroffene Höhepunkt dieser und aller vorherigen Eurotouren: die 10. Eurobiker Jubiläumstour trifft auf dem Roten Platz ein, dessen Nordhälfte links und rechts von Motorrädern verschiedener russischer Motorradklubs gesäumt ist. Auf einer eigens errichteten Bühne werden sie bereits von Herrn Jean-Claude Kugener, luxemburgischer Konsul in Moskau, Herrn Vadim Razumovski, Direktor der Abteilung Benelux im russischen Außenministerium und Herrn Wladimir Pawlow, Direktor des russischen Sportministeriums,
erwartet. Die offizielle Begrüßung wird traditionsgemäß mit dem Anbieten von Salz und Brot eingeleitet,
und nach verschiedenen Ansprachen erfolgen ausgezeichnete Darbietungen einer Kindergesangsgruppe und einer Majorettengruppe. Die Teilnehmer der Jubiläumstour sind sich durchaus bewusst, dass sie hier an einem außergewöhnlichen Ereignis teilnehmen: noch nie in der Geschichte des Motorradsports wurde eine Motorrad- tour oder ein Klub auf dem Roten Platz empfangen! Keiner schämt sich, in diesem erhebenden Augenblick den Tränen freien Lauf zu lassen. In den folgenden 3 Tagen löst ein unvergessliches Ereignis das nächste ab: eine Aufführung des Chors der Schwarzmeerflotte, ein Abend in dem besonderen Hauptsitz der Night Wolves, einem Nachbau der Arena aus dem Film „Mad Max“, eine traditionelle Sightseeingtour, die bewegende Kranz- und Blumenniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten, für die eigens das betreffende Areal an der Kremlmauer abgesperrt wurde, der Besuch im Kreml mit der Parade der Präsidialgarde, die Begegnung mit Kindern aus dem Waisenhaus von Zvenigorod im Donskoi Kloster inklusive Spendenschecküberreichung und gemeinsamen Mittagessen im Klosterrefektorium,
großartige Dinners mit allem, was die russische Küche zu bieten hat und mit landestypischem Unterhaltungsprogramm. Und natürlich bleibt auch Zeit für die individuelle Erkundung der Stadt, so dass jeder noch seine eigenen besonderen Erlebnissen hinzufügen kann. Die stete Begleitung und kompetente Führung unserer russischen Motorradfreunde erlaubt es den Eurobikern, Moskau auf eine Weise kennenzulernen, die dem normalen Touristen verwehrt bleibt. Die Herzlichkeit und Wärme der Menschen abseits des Verwaltungsapparates sucht ihresgleichen und korrigiert nachhaltig das Bild, das in so manchen Köpfen haftet. Nicht zu vergessen bleibt die Unterbringung in dem berühmten und beeindruckenden Hotel Metropol in unmittelbarer Nähe des Roten Platzes, einer verdienten Erholung von den vorhergehenden Strapazen